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Wahlkampf 2009
Top-Politiker sind immer auch `Marke`
Knut Volkenand
Diplom-Sozialwissenschaftler und Markenentwickler
www.m-28.de
bei Fragen oder Kommentaren,
melden Sie sich bitte bei mir direkt:
knut.volkenand@charismakurve.de
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13.08.2009
Glaub ichs oder glaub ichs nicht?
Kann Persil ein neues Waschmittel herausbringen, das die Verbraucher kaufen.
Na klar. Einfach.
Auch ein Waschmittel für die Hände? Oder sogar eins fürs Gesicht?
Kann die starke Marke Persil mit ihrer hohen Vertrauenswürdigkeit und
Waschkompetenz das glaubwürdig verkaufen? Schwer vorstellbar.
Noch unmöglicher wird's, wenn man mit der Marke Persil Kosmetik oder
Lebensmittel verkaufen will.
Was heißt das für uns?
Eine Marke reduziert ein komplexes Geflecht an langjährigen
Produkt-Entwicklungen und Herstellungsverfahren, Verbrauchererwartungen und
Erfahrungen zu einem einfachen glaubwürdigen Markenbild.
Dieses Bild ruft die Kompetenz und Marken-Erfahrungen ab und unterstützt
jede neue Aussage - und jedes neue Produkt - und gibt ihnen einen
Gesamtsinn, Kraft und löst positive Erwartungen aus.
Aber das funktioniert nur, wenn Produkt und Aussage für die Verbraucher
stimmig zur Marke passen.
Was beobachten wir zur Zeit bei unseren Politiker-Marken?
Steinmeier stellt einen (visionären) Plan zur Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit vor.
Eigentlich genau das, was alle immer verlangen: Es liegen inhaltliche
politische Vorstellungen auf dem Tisch. Darüber könnte man diskutieren.
Was passiert: Selbst große Teile der Spd-Wähler empfinden das als nicht
glaubwürdig. (Und das obwohl so gut wie niemand den Plan wirklich gelesen
hat)
Währenddessen Menschen, die den Plan gelesen haben und durchaus der CDU
nahestehen ( Brun-Hagen Hennerkes/Stiftung Familienunternehmen/RP vom
12.8.2009) den Plan als realistisch loben. ("Meines Erachtens ist Steinmeier
ein großer Wurf gelungen")
Und genau das zeigt das starke Markenproblem von Frank Walter Steinmeier.
Die Marke Steinmeier ist nicht mit wichtigen Kompetenzen aufgeladen.
Sie steht nicht für Wirtschaftskompetenz und Kompetenz beim Erhalt und
Ausbau von Arbeitsplätzen.
Sie steht auch nicht für ernsthaftes Engagement in diesem Bereich.
Die Wähler empfinden dieses Engagement als nicht zur Marke gehörig ("Alles
nur Wahlkampf").
Sie haben daher kein Marken-Vertrauen in diesem Bereich.
Also verhindert die bisherige Ausstrahlung der Marke Steinmeier, dass sich
die Menschen mit dem Plan überhaupt beschäftigen und ihn relevant finden.
Sie empfinden keinen Nutzen.
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