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Cristián Gálvez Wahlkampf 2009
Vorhang auf:
Selbstinszenierung in der Politik!


Cristián Gálvez
schafft Wirkung®
Persönlichkeitscoach
www.galvez.de

bei Fragen oder Kommentaren,
melden Sie sich bitte bei mir direkt:
cristian.galvez@charismakurve.de



24.08.2009
Kein-Ohr-Kanzler: Fluch und Segen einer alten Rolle!


Hätte sich Horst Tappert nach 281 Folgen in der Rolle des Oberinspektors Stephan Derrick entschieden, in einer neuen Serie zur Abwechslung mal den Mörder zu spielen, hätten wir ihm die Rolle wahrscheinlich nicht abgekauft.

Entzerrung für den Kopf
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass pro Sekunde ca. 11 Mio Bit an Informationen auf uns einprasseln. Zu viel für unsere grauen Zellen! Deshalb haben wir Mechanismen entwickelt, um unser Umfeld schnell zu sortieren: Psychologen sprechen von Generalisierung, Tilgung und Verzerrung. Das führt letztlich dazu, dass wir den verstorbenen Tappert immer noch als Derrick sehen und das Böse keine Chance hat.

Unterschiedliche Rollenerwartungen
"Das ist das Letzte, was ich machen werde" hatte Horst Tappert im Alter von 50 Jahren gesagt, als er sich für die Rolle des Derricks entschied. Als Profi wusste er, dass ihm nach Oberinspektor niemand mehr eine andere Rolle abkaufen würde. Ganz anders Frank Walter Steinmeier. Vom Außenminister hin zum potentiellen Bundeskanzler? Glaubt man den Demoskopen, so hat er in der Wahrnehmung der Deutschen die Rolle des Außenministers überzeugend verkörpert: souverän, kompetent und vor allem diplomatisch. Doch das Rollenprofil eines zukünftigen Bundeskanzlers bedarf anderer Facetten. Hier ist es dem Kandidaten noch nicht gelungen, die alte Rolle abzulegen und überzeugend in die neue hineinzuschlüpfen.

Merkels Rolle ist uns seit 4 Jahren bekannt. Mit stoischer Gelassenheit versucht sie erst gar nicht, ihr Profil zu entwickeln. Sie ist dem Wähler durch ihr immer gleiches Auftreten vertraut. Wir wissen, was uns erwartet. Und das schafft Sicherheit.

Fazit
Steinmeier und seine Regisseure im Hintergrund müssen noch einiges dafür tun, wenn sie die Wähler mit seiner neuen Rolle überzeugen möchten.

Übrigens
Als 1980 die Republikaner mit dem Demokraten Jimmy Carter einen starken Herausforderer hatten, konnte man sich lange Zeit nicht auf ein eigenes Gesicht einigen. Also inszenierte man kurzerhand den ehemaligen Westernschauspieler und Politlaien Ronald Reagan zum perfekten Kandidaten. Bis heute gilt er als einer der beliebtesten US-Präsidenten. Auch Schwarzenegger hat es geschickt verstanden, die gelernten Facetten seiner früheren Rolle als GouverNATOR nutzen zu können. Mit seinem Horst Schlämmer hat Hape Kerkeling bewiesen, wie erfolgreich eine gute Inszenierung auch in Deutschland funktionieren kann. Hätte die SPD doch mal Til Schweiger gefragt!


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