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Cristián Gálvez Wahlkampf 2009
Vorhang auf:
Selbstinszenierung in der Politik!


Cristián Gálvez
schafft Wirkung®
Persönlichkeitscoach
www.galvez.de

bei Fragen oder Kommentaren,
melden Sie sich bitte bei mir direkt:
cristian.galvez@charismakurve.de



06.08.2009
Team Steinmeier und der abgestandene Kaffee


In Hollywood gibt es für die beste Nebenrolle einen eigenen Oscar: Actor/Actress in a Supporting Role. "Supporting Role" beschreibt das Verständnis einer Nebenrolle. Sie soll nämlich den Hauptdarsteller unterstützen, seine Wirksamkeit erhöhen. Doch wenn Drehbuchautoren in ihren Geschichten keine ausdruckstarken Hauptfiguren entwickeln, dann tauchen auf einmal unendlich viele Nebenrollen auf. Die Folge: Die Hauptfigur verliert noch mehr an Ausdruck, der Zuschauer den Überblick, das Drehbuch weckt keine Emotionen, solche Filme will keiner sehen.

Steinmeier hat in der letzten Woche seine Nebendarsteller präsentiert. Zehn Frauen, neun Männer. Wer soll da den Überblick behalten. Jede Boygroup besteht aus maximal 5 Sängern, alles andere würde die Fans nur verwirren. Schon 1956 hat der amerikanische Psychologe George Miller bewiesen, dass unser Bewusststein nur sieben (plus/minus zwei) Informationseinheiten wahrnehmen kann. Deshalb bestehen Telefonnummer in der Regel aus 7 Ziffern. Steinmeier kommt gleich mit 19 daher.

Schlechte Inszenierung beim Phototermin
Die Inszenierung beim Phototermin wirkte so hölzern und so wenig inszeniert, wie das Familienfoto meiner Erstkommunion. Manuela Schwesig, die Frau, die als Mutter und jüngste Ministerin (35) hätte punkten können, präsentierte sich im beigefarbenen Hosenanzug wie eine liebevolle Altenpflegerin. Die Pressebilder zeigten alles andere, als ein "aufeinander abgestimmtes" Team.

Weniger ist mehr
Starke Hauptfiguren nutzen nur wenige "Supporting Roles". Der jugendlich wirkende Obama nutzte im Wahlkampf die Erfahrung des väterlichen Joe Biden. Michelle Obama zog ebenfalls Stimmen. Merkel punktet sehr stark durch Reduktion. Sie setzt voll und ganz auf ihren "Vorzeige-Guttenberg". Beide werden hervorragend als Team inszeniert. Der Republikaner Schwarzenegger sagt immer wieder gerne "Ich kann gar nicht so ein schlechter Mann sein, denn immerhin liegt jede Nacht eine Demokratin neben mir" und weiß, dass er damit Wählerstimmen aus dem anderen Lager zieht.

Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Doch wen hat Steinmeier? Wer hier den Überblick verliert, der darf gerne auf www.team-steinmeier.de klicken. Der interessierte Leser hat hier die Möglichkeit, sein Wissen aufzufrischen. Doch das Inszenierungsteam Steinmeiers gibt sich so professionell wie das Bauerntheater Brakelsiek, der Heimat Steinmeiers. Der erste Eindruck: Auf der Frontseite (Landing Page) fehlt offensichtlich ein Bild - Ulla Schmidt hat ihren Platz eben noch nicht gefunden. Stimmt, da war doch was. Alle Team-Mitglieder lassen sich einzeln anklicken. Es erscheinen Fotos mit Kurztexten. Auffallend: Die Fotos sollen eine ungezwungene Gartenatmosphäre zeigen. Tun sie aber nicht. Zumindest nicht authentisch. Denn auf fast jedem Bild steht die gleiche Kaffeetasse (unbenutzt). Gestellte Bilder, die wenig Persönlichkeit zeigen und keine Emotionen auslösen.
Frage: Was hat der Kaffee mit Steinmeier zu tun? Eine kalte Tasse Kaffee wird auch nicht heißer, wenn man 19 kalte Tassen daneben stellt! Gleiches gilt für den Kanzlerkandidaten.

Steinmeier würde es gut stehen, Menschen um sich zu versammeln, die seine Fähigkeiten herausstellen oder für den Wähler nachvollziehbar ergänzen. Alles andere überfordert die Menschen, die am 27. September ihre Stimme abgeben sollen.

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