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Christoph Nagler Wahlkampf 2009
Politiker sind auch Führungskräfte


Christoph Nagler
Eignungsdiagnostiker, Dipl.-Psych. und Coach

www.cnt-gesellschaften.com


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melden Sie sich bitte bei mir direkt:
christoph.nagler@charismakurve.de


Frau Merkel und Herr Steinmeier wollen Zustimmung und Gefolgschaft erreichen, so wie andere Führungskräfte auch.

Mich interessieren die Persönlichkeit und die innere Haltung, aus der heraus eine Führungskraft handelt. Ebenso die Vision, das Motto, der Leitgedanke, an dem sie sich ausrichtet. Beide Aspekte – Persönlichkeit und Motto – müssen deutlich erkennbar sein und wirklich zusammenpassen, damit die Menschen sich an der Führungskraft orientieren und ihr vertrauen können. Wer hat das überzeugendere Motto und bleibt dabei sich selber treu?

25.09.2009
Herr Volkenand hat Recht

Ich muss dem Kollegen Volkenand Recht geben: Die Marke SPD wird nicht deutlich. Es gibt vielfache Wahlbotschaften, die allerdings nicht abgestimmt und gebündelt sind in einer Kernbotschaft. Wir nennen zwar Marke „Motto“, doch sind die Begriffe fast austauschbar. Jedes gute Leadership lässt ein Motto erkennen. Das gibt es bei der SPD und Herrn Steinmeier nicht wirklich. Allerdings bei der CDU und Frau Merkel auch nicht.

18.09.2003
Steinmeier punktet

Ich finde, eine Präsentation der eigenen Vorstellungen, ohne dabei den anderen persönlich anzugreifen, ist ein Ausdruck von politischer Kultur. Wenn Medien uns aus ihrer Sucht nach Aufmerksamkeit heraus etwas anderes fordern, geht es ihnen nur um Auflage und Zuschauerquote mit dem „Aufreger der Woche“. Als seriöse Führungskraft darf man nicht populistisch sein. Wer Klamauk will, sollte in den Zirkus gehen. Steinmeier hat in dem so genannten Fernseh-Duell seine sozialdemokratischen Werte klar und pointiert vertreten. Bei Merkel wurde nur durch die Blume deutlich, was sie strategisch will: Wachstum durch Deregulierung. Sie verkleisterte mit Wir-Gefühl und mitmenschlichen Verständnis, welches Konzept sie verfolgt. Deshalb wirkte Steinmeier authentischer.

09.09.2009
Wahlarena

Meine Beurteilung der Kandidatenauftritte am Montag und Dienstag im ARD: Merkel wirkte kompetent, ehrlich und zum Teil sogar schlagfertig. Das Publikum reagierte aufgeschlossen und interessiert. Eine gute Vorstellung. Steinmeier sprach zur Sache, nicht zu den Menschen, dozierte, war unkonkret (weil er es nicht besser wusste oder weil er etwas verschleiern wollte?) und rechtfertigte sich dauernd. Die Reaktion des Publikums: Langeweile und Ratlosigkeit. Dass Steinmeier eigentlich ein netter Kerl ist, hat er uns kaum gezeigt. Charisma sieht anders aus.

06.09.2009
Wer ist eigentlich wir?

Wir haben die Kraft – wir alle oder die CDU? Und Kraft wofür? Für starke Familien, Freiheit und Sicherheit, Wirtschaft mit Vernunft – so lese ich auf den Plakaten. Ich sehe bei der CDU keine Themen, die Kraftanstrengungen erforderlich machen. Ich glaube, dieses Motto geht nach hinten los. Die einzige Interpretation dieses Schlagwortes, die mir Sinn zu machen scheint, lautet: Wir sind die stärkste Partei und bleiben an der Macht. Nicht sehr programmatisch …

28.08.2009
Mittleres Management-Level

Wenn man Merkel und Steinmeier einer Management-Kompetenz-Analyse unterziehen würde, käme man zu dem Ergebnis: geeignet für das Mittlere Management. Die Aufgabe dieser Management-Ebene ist es, Ziele umzusetzen. Für die notwendigen Maßnahmen müssen sie werben, Abläufe und Zuständigkeiten festlegen und Ressourcen organisieren. Ihre Kompetenz ist es nicht, Modernisierung zu konzipieren und zu initiieren. Vielleicht reicht uns ja heute ein Mittleres Management zur Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Mittlere Manager sind allerdings nicht charismatisch und visionär. Sie sind Umsetzer, und wenn sie gut sind: solide, unauffällig, zuverlässig und loyal.

20.08.2009
Merkel gewinnt!

Die Führungsforschung zeigt: Gefolgschaft findet, wer Entschiedenheit demonstriert. Merkel gilt als durchsetzungsstärker, zeigt mehr Profil, kann kämpfen. Steinmeier ist der gute Onkel, etwas konventionell und angepasst. Wenn Steinmeier seine öffentliche Wirkung nicht deutlich ändert, ist die Wahl bereits entschieden.

12.08.2009
Diplomatisch sein, Kompromisse herbeimoderieren – alles schön und gut. Im Wahlkampf müssen Steinmeier und Merkel Führungsstärke zeigen. Das heißt Position beziehen und Orientierung geben. Sie müssen sich – wie Obama -direkt an die Wähler wenden und ihnen den Eindruck vermitteln: Ich nehme die Sache in die Hand und werde sie zum Erfolg führen. Widerstände, wo immer sie herkommen, fechten mich nicht an.