Politiker und ihre öffentliche Wirkung
Der Bundestagswahlkampf 2005 ist als Richtungs- und Personenwahlkampf ausgerichtet. Erfolg wird die Partei haben, deren Kandidat vor allem persönlich überzeugend und medienwirksam in Erscheinung tritt. Das Zusammenspiel von sachlich-politischer Kompetenz und persönlicher Authentizität sowie Überzeugungskraft entscheidet über das Charisma des jeweilig eigenen Kandidaten/der Kandidatin.

Es geht also um Körpersprache, nonverbale Wirkung, Persönlichkeit und öffentliche Wirkung in der Politik. Politik braucht ein Gesicht, nämlich das Gesicht des Politikers, der diese Macht verkörpert. Politik ist immer vermittelte, wahrgenommene und medial inszenierte Politik. Je differenzierter, plastischer und nachhaltiger Politik in den Medien abgebildet ist, desto eher haben Politiker, die besagte Politik verkörpern, eine Chance zu einem "anfassbaren Politiker" zu werden. Dieser sitzt dann, so könnte man meinen, schließlich neben dem Medienkonsumenten, sprich dem potentiellen Wähler, auf der Couch im Wohnzimmer vorm Fernseher. Beide sind sich auf eine seltsame Art und Weise vertraut, ohne sich jemals gesehen zu haben. Der Medienkonsument ist dabei der Überzeugung "Klar, den Politiker kenn ich doch". Politik gewinnt über die Inszenierung durch die Medien, sowie die persönliche Inszenierung der jeweiligen Politiker in den Medien an Glaubwürdigkeit und Authentizität. Politik wandelt sich zur gefühlten, erlebten Politik und politische Entscheidungen wirken wie Entscheidungen für oder gegen Personen.

Kompetenz gewinnen PolitikerInnen und Top-Manager dadurch, dass sie die Klaviatur des Zusammenspiels von nonverbaler Wirkung, Körpersprache, Persönlichkeit und Verhaltensmustern beherrschen. Sie lernen die Kunst: "ich selbst zu sein" (als Persönlichkeit), "anders zu sein" (im Rollenverhalten unterscheidbar) und "öffentlich zu sein" (Öffentlichkeitskompetenz). Sie beherrschen ihren Job. Sie wagen es, sensibel, aber auch direkt und verantwortlich zu führen. Sie sind mediensicher und vertraut auf der Bühne der Öffentlichkeit. Durch ihren "Lead" überzeugen sie, indem sie eine Richtung vorgeben und sich als Person so inszenieren (zur Wirkung bringen), dass sie Sicherheit in unsicheren Prozessen vorleben. Sie haben es gelernt, Spannungen in der Schwebe zu halten und gleichzeitig den Mut wichtige Entscheidungen zu treffen. Auch wenn diese Entscheidungen nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Je sensibler und bewußter diese Politiker und Manager sich sowohl ihrer Verhaltensmuster, als auch im Kern ihrer Persönlichkeit bewußt sind, desto anschlussfähiger sind sie im jeweiligen Kontext.

Dabei wirken sie weniger durch einen antrainierten, spezifischen Verhaltens-Code, der eher die Qualität von "gutem Benehmen" hat. Statt dessen überzeugen sie als Typus durch ihre persönliche Haltung, ihren individuellen Habitus. Je glaubwürdiger, d. h. in sich stimmiger der jeweilige Typus sich darstellt bzw. wahrgenommen wird, desto höher ist die persönliche Wirkfähigkeit im öffentlichen Feld der Politik.

www.charismakurve.de gibt Ihnen die Möglichkeit Schröder und Merkel direkt Rückmeldung über ihre Ausstrahlung und Öffentlichkeitskompetenz zu geben. Nutzen Sie diese Chance, die Ausstrahlung zu bewerten und entsprechende Empfehlungen zu geben, wie die eigene Ausstrahlung verbessert werden kann.

Beteiligen Sie sich also aktiv an der Wahl, lange bevor Sie am Wahlsonntag Ihr Kreuzchen machen.